Das Eisenbahnmuseum Bochum will noch in diesem Jahr den Prototypen der Magnetschwebebahn Transrapid 07 präsentieren. Das Haus erwerbe den Prototypen, der derzeit noch im Innovationszentrum des Baukonzerns Max Bögl im bayrischen Sengenthal steht, zum symbolischen Preis von einem Euro, teilte das Museum am Donnerstag mit. Das Unternehmen Max Bögl hatte seit den 1990er-Jahren am Bau des Fahrwegsystems für den Transrapid mitgewirkt und inzwischen ein eigenes Magnetbahn-System für den Nah- und Güterverkehr entwickelt.
Der Transrapid 07 war die siebte Entwicklungsstufe der Magnetbahn-Technologie im deutschsprachigen Raum. Ab 1988 wurde das Fahrzeug auf der Versuchsanlage in Lathen im Emsland erprobt. Mit 450 Stundenkilometern stellte es dabei einen Geschwindigkeitsweltrekord für Magnetbahnfahrzeuge auf.
Derzeit liefen die Planungen für den anspruchsvollen Transport des Transrapid 07 von der Oberpfalz ins Ruhrgebiet, hieß es. Die Magnetschwebebahn soll aufgeständert auf Original-Fahrwegträgern im Eingangsbereich neben dem Empfangsgebäude des Museums präsentiert werden.
Der Transrapid geht zurück auf Überlegungen in den 1960er-Jahren, wie der Hochgeschwindigkeitsverkehr der Zukunft aussehen könnte. Mit Unterstützung des Verkehrs- und des Wissenschaftsministeriums entwickelten mehrere Firmen, darunter AEG, Krauss-Maffei und Thyssen, seit Anfang der 1970er-Jahre das Konzept des Transrapids bis zur Fertigungsreife.
Doch erhebliche Zweifel an der Wirtschaftlichkeit ließen die Technologie bislang nicht über Einzelprojekte und Versuchsstrecken hinauskommen. Als eine der letzten Realisierungsideen galt der Bau einer Magnetbahnverbindung von Dortmund nach Köln, die unter dem Namen Metrorapid bekannt wurde. Die entsprechenden Planungen wurden aber Anfang der 2000er-Jahre abgebrochen.