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Einszweidrei im Sauseschritt

Ich muss es leider sagen: Der Sommer ist vorbei. Weihnachten steht vor der Tür.
Woher ich das weiß? Gestern bekam ich ins Büro eine E-Mail von einer Fotoagentur, die mir Vorschläge mit Bildern zu Weihnachtsbräuchen machte.
Und heute? Da erzählt mir der fröhliche Radiomoderator, dass es am Wochenende nur noch 14 Grad geben wird. Nur unwesentlich wärmer als das Wetter am letzten Heiligabend.
Zugegeben: Selbst diese Zeichen zaubern bei mir noch keine Weihnachtsstimmung hervor. Doch sie machen mir klar, dass schon wieder zwei Drittel des Jahres um sind.
Wilhelm Busch fasste diese Erkenntnis in die Worte: „Einszweidrei, im Sauseschritt / Läuft die Zeit; wir laufen mit.“

Es ist also keine aktuelle neuzeitliche Erkenntnis, dass die Zeit immer schneller zu verrinnen scheint. Im 19. Jahrhundert war dieses Phänomen auch schon bekannt. Und doch habe nicht nur ich das Gefühl, dass die Monate in den letzten Jahren immer schneller aufeinanderfolgen.
Kaum haben wir im Juni bei UK mit der Ausgabe 26 die Halbzeit erreicht, scheint schon die Weihnachtsausgabe im Hintergrund zu lauern. Und ich finde mich in diesem Strudel und kann nur staunend zuschauen.
Wirklich? Habe ich keine anderen Möglichkeiten? Kann ich den Sauseschritt verlangsamen und mir Zeit schaffen in der Hektik des Alltags?
Ich will es wenigstens versuchen. Jeden Tag bewusst eine Auszeit nehmen und mal wenig bis gar nichts tun. Einfach den lieben Gott einen guten Mann sein lassen. Und danach geht es dann weiter, immer im Sauseschritt Weihnachten entgegen. Bald ist es wieder soweit.