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Einfach reinquatschen geht nicht

Benjamin Radtke, 27 Jahre alt, seit 2012 Mitglied im Presbyterium der evangelischen Paulus-Kirchengemeinde Castrop, ledig, Kommunalbeamter.

Benjamin Radtke ist 27 und seit vier Jahren Presbyter. „Als mich der Pfarrer damals fragte, ob ich bereit wäre, Verantwortung für die Gemeinde zu übernehmen, war für mich klar: Ja, das will ich tun.“
Benni, wie ihn seine Freunde nennen, ist in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde Ickern-Henrichenburg groß geworden. Trotzdem war das Engagement als Presbyter noch einmal eine neue Erfahrung: „Es ging da alles viel geordneter zu“, so Benni. „Man kann da nicht einfach reinquatschen, wenn man eine spontane Eingebung hat.“ Und, sagt Benni, wenn man jung ist, dann können die Entscheidungsprozesse in so einem Gremium manchmal ganz schön langatmig sein. Die Beschäftigung mit Gesetzen und Verordnungen dagegen war ihm als Kommunalbeamten vertraut.
Alles in allem erscheint ihm die Arbeit als Presbyter als sinnvoll. „Wir haben einiges erreicht.“ Besonders wichtig sind Benjamin Radtke die gemeinsamen geistlichen Rüstzeiten des Presbyteriums. Strukturmaßnahmen, neuer Gemeindename, Besetzung einer Pfarrstelle, moderne Gottesdienstformen, wie kann die Jugendarbeit fit gemacht werden – „all das erhält in der Beschäftigung mit der Bibel sein Fundament“.
Sicher, sagt Benni, manchmal kommt er auch frustriert von einer Presbyteriumssitzung zurück. Und er kann verstehen, wenn andere dann mit ihrem Dienst aufhören, vor allem, wenn sie schon viele Jahre mit dabei waren. Er selbst allerdings wird sich wieder zur Wahl stellen. „Ich möchte an den Weichenstellungen beteiligt sein. Was aus unserer Gemeinde wird, das liegt auch mit an uns.“gmh