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Einbürgerungsanträge: NRW-Kreise fordern mehr Unterstützung

Die nordrhein-westfälischen Landkreise fordern mehr Unterstützung bei der Bearbeitung von Einbürgerungsanträgen. Aktuell gebe es lange Wartezeiten, erklärte der Landkreistag NRW am Mittwoch in Düsseldorf. Die Bundesreform des Staatsangehörigkeitsrechts vor knapp einem Jahr habe zu deutlich mehr Einbürgerungsanträgen geführt. In einem Bericht des NRW-Integrationsministeriums ist von einer „kurzfristigen Verdoppelung der Antragszahlen“ die Rede.

Bund und Land würden nicht die notwendige personelle und finanzielle Unterstützung für die kommunalen Ausführungsbehörden leisten, kritisiert der Vorsitzende des Verwaltungs-Ausschusses, Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) aus dem Kreis Gütersloh. Die Behörden bräuchten mehr Personal, was aber durch den Fachkräftemangel nicht zur Verfügung stehe. „Was fehlt, sind nach wie vor pragmatische Lösungen und echte Hilfen“, betonte der Landrat.

Die Einbürgerungsreform der Ampel-Regierung war im Sommer 2024 in Kraft getreten. Die Wartezeit für eine Einbürgerung wurde damit von acht auf fünf Jahre verkürzt und die Mehrstaatigkeit zugelassen. Voraussetzungen sind neben der Integration gute Deutschkenntnisse und die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts. Besonders gut integrierte Zuwanderer können nach drei Jahren den deutschen Pass bekommen. Union und SPD planen, nach einer Regierungsbildung im Bund einige Punkte davon wieder aufzuheben.