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Duisburg: Pro-Palästina-Demo weitgehend störungsfrei

Eine Pro-Palästina-Demonstration in Duisburg ist am Montagabend laut Polizei „weitestgehend störungsfrei“ verlaufen, allerdings sind zwei Teilnehmer in Gewahrsam genommen worden. An dem Aufzug im Stadtteil Hochfeld beteiligten sich rund 110 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wie die Polizei Duisburg am Montagabend mitteilte. An einer Gegenkundgebung der jungen SPD-Organisation Jusos in Solidarität mit dem am Samstag von der Hamas angegriffenen Israel hätten 70 Menschen teilgenommen.

Wegen Widerstandes und versuchter Gefangenenbefreiung seien in Duisburg zwei Personen der Pro-Palästina-Versammlung in Gewahrsam genommen worden, hieß es. Zudem sei Strafanzeige gegen einen Teilnehmer wegen gerufener Parolen mit strafrechtlicher Relevanz geschrieben worden. Weitere Äußerungen würden noch geprüft. Die Polizei sei mit einem Großaufgebot im Einsatz gewesen.

In Münster, Bielefeld, Gelsenkirchen und Essen waren Menschen zu Kundgebungen oder Mahnwachen zusammengekommen, um ihre Solidarität zu Israel zum Ausdruck zu bringen. In Münster waren dies nach Angaben der Polizei in der Spitze 400 Menschen. Am Rande der überwiegend friedlich verlaufenen Kundgebung sei es zum Streit zwischen einigen Personen gekommen, sagte die Polizei am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Drei Strafanzeigen wurden gefertigt und Platzverweise ausgesprochen.

Die Bielefelder Polizei sprach am Dienstag von einem friedlichen Verlauf einer Kundgebung, zu der Klaus Rees von der Grünen-Stadtratsfraktion aufgerufen hatte. Nach Medienberichten waren diesem Aufruf rund 300 Menschen gefolgt. In Gelsenkirchen hatten sich nach Polizeiangaben rund 70 Menschen zu einer Mahnwache vor der Synagoge versammelt. Sie gedachten auch der Opfer des Anschlags auf die Synagoge in Halle im Oktober 2019. In Essen verlief eine Zusammenkunft von rund 30 Menschen vor der Alten Synagoge nach Polizeiangaben ebenfalls friedlich.

Der lange schwelende Konflikt zwischen dem Staat Israel und der radikalislamischen Terrororganisation Hamas war am vergangenen Samstag kriegerisch eskaliert. Nach Angriffen aus dem palästinensischen Gazastreifen auf Israel hat das israelische Sicherheitskabinett den Kriegszustand ausgerufen und reagierte damit auf Angriffe militanter Palästinenser mit Tausenden Raketen sowie das Eindringen bewaffneter Kämpfer aus dem Gazastreifen nach Israel. In Israel wurden Hunderte Menschen getötet und Tausende verletzt. Zudem werden Menschen als Geiseln verschleppt. Israel mobilisiert seine Armee und fliegt Luftschläge in Gaza, wo ebenfalls Todesopfer und Verletzte zu beklagen sind.