Das diesjährige Droste-Festival des Literaturzentrums auf Burg Hülshoff beleuchtet verschiedene Aspekte der Hexen-Figur in der deutschen Geschichte. Unter dem Titel „Nenn mich Hexe!“ sind vom 26. April bis 5. Mai Lesungen, Poetry-Slam-Shows, Gespräche und Workshops geplant, wie das Centrum for Literature am Mittwoch in Havixbeck bei Münster ankündigte. Eine Filmvorführung und eine Ausstellung ergänzen das zehntägige Programm. In der Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai soll es eine Hexenperformance geben.
Die Figur der Hexe sei vielschichtig, hieß es. Fast 400 Jahre nach der Hexenverfolgung des Mittelalters führe die Bezeichnung noch heute zu Diffamierung und Ausgrenzung. Für feministische Bewegungen sei die Hexe dagegen zum Symbol der Selbstermächtigung geworden.
Neben Kim de l’Horizon aus der Schweiz werden beim Droste-Festival unter anderem die Lyrikerinnen und Lyriker Radna Fabias, Logan February und Nhã Thuyên erwartet, die aus ihren Texten über Hexen und andere mystische Figuren lesen. Das Wasserschloss Burg Hülshoff in Havixbeck ist Geburtsort von Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), deren Novelle „Die Judenbuche“ zur Weltliteratur gehört. Zum Literaturzentrum gehört auch das Haus Rüschhaus, langjähriger Wohnort der Schriftstellerin.