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Dringender Bedarf an Sozialwohnungen in Thüringer Städten

Thüringens Landesbauministerin Susanna Karawanskij (Linke) hat auf dringenden Bedarf an sozialem Wohnraum in Jena, Erfurt und Weimar hingewiesen. Im Übrigen stehe angesichts eines durchschnittlichen Mietpreises von 6,57 Euro pro Quadratmeter kostengünstiger Wohnraum zur Verfügung, sagte die Ministerin am Mittwoch in Erfurt.

In den ländlichen Regionen Thüringens sei der Bedarf an preisgünstigen Wohnraum deutlich geringer oder bestehe gar nicht. Hier gebe es allerdings die Notwendigkeit, vorhandenen Wohnraum an geänderte Bedürfnisse wie Barrierefreiheit anzupassen und Leerstand zu Wohnzwecken wiederherzurichten.

Für das Programm zur Förderung des bezahlbaren Wohnens in Thüringen seien für die Zeit bis Ende 2024 insgesamt 18 Projekte eingereicht worden. Das Investitionsvolumen liege bei rund 80,6 Millionen Euro. Beim überwiegenden Teil der geplanten Maßnahmen handle es sich um Sanierungen, Modernisierungen und Umbauten in bestehenden Wohnungen.

Karawanskij kritisierte die am Dienstag veröffentlichte Studie „Bauen und Wohnen 2024 in Deutschland“ des Pestel-Instituts als in Teilen fehlerhaft. So seien 2022 insgesamt 218 und nicht wie angegeben 20 neue Sozialwohnungen in Thüringen gefördert und fertig gestellt worden. Der Studie zufolge fehlen thüringenweit aktuell 12.075 Sozialwohnungen. Bundesweit geht der Bericht von einem Mangel an knapp einer Million Sozialwohnungen aus.