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Dresden bemühte sich um Landesgeld für Carolabrücke

Die Stadt Dresden hat sich nach einem Bericht des Nachrichtenportals t-online mehr als fünf Jahre vor Einsturz der Carolabrücke erfolglos um Landesfördermittel zur Sanierung bemüht. Entsprechende Schreiben von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) seien allerdings vom sächsischen Wirtschaftsministerium abschlägig beschieden worden, berichtete t-online am Samstag.

Auch weitere Bittbriefe Hilberts, unter anderem an den damaligen Verkehrsminister Martin Dulig (SPD), hätten an dieser Entscheidung nichts geändert. Grund waren offenbar fehlende finanzielle Mittel für die Landesförderung entsprechender Vorhaben.

Weil die Planungen aber bereits begonnen hatten und der Sanierungsbedarf offenkundig war, erteilte die Stadt laut t-online im September 2019 trotzdem den Zuschlag für die Baumaßnahme. Die Stadt musste in der Folge über 20 Millionen Euro für die Sanierung allein stemmen, der Baustart verzögerte sich teils um Jahre.

Die Dresdner Carolabrücke war in der Nacht zum 11. September vergangenen Jahres teilweise eingestürzt. Menschen kamen dabei nicht zu Schaden. Laut einem Gutachten kann der Rest des Bauwerkes nicht mehr für den Fahrzeugverkehr genutzt werden. Die Brücke muss komplett abgerissen werden.

Grund für das Unglück an der 1971 fertiggestellten Brücke war demnach eine sogenannte wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion. Sie führte laut Experten in Verbindung mit einer Materialermüdung zum Versagen zahlreicher Spannglieder.