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Dresdner Ausstellung zeigt Reliquienschatz des Prager Veitsdoms

Einer der größten Reliquienschätze, doch noch nie war er außerhalb von Prag zu sehen. Drei zeitgenössische Künstler ergänzen und kontrastieren mit ihren Werken den Blick auf die als heilig verehrten Überbleibsel.

Der Reliquienschatz des Prager Veitsdoms ist ab 16. März in einer Ausstellung in Dresden zu sehen. Er gilt als eine der größten und bedeutsamsten religiösen Sammlungen seiner Art und wird erstmalig außerhalb des Doms präsentiert. Die Ausstellung “Fragmente der Erinnerung. Der Schatz des Prager Veitsdoms im Dialog mit Edmund de Waal, Josef Koudelka und Julian Rosefeldt” ist in der Kunsthalle im Lipsiusbau zu sehen, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am Freitag mitteilten.

Die Ausstellung ist in fünf Stationen gegliedert und greift Themen wie Religion, Erinnerung und Gedächtnis auf. Gezeigt werden insgesamt 125 Reliquiare. Die religiös-künstlerischen Gefäße enthalten zum einen Relikte, die zeitlich bis zu den Anfängen des Christentums zurückreichen, dann Reliquien katholischer Heiliger und schließlich Reliquien der böhmischen Landespatrone, jener Heiligen, die zentrale Rollen in der Christianisierung Mitteleuropas spielten. Einige der Objekte davon waren Bestandteile der Krönungszeremonien böhmischer Könige.

Darüber hinaus eröffnen drei zeitgenössische Künstler mit ihren unterschiedlichen Ansätzen zusätzliche Perspektiven zum Thema: Das keramische Werk des Künstlers Edmund de Waal will Räume für Meditation und Reflexion schaffen. Großformatige Fotografien von Josef Koudelka zeigen die durch die Errichtung der Mauer zwischen Israel und der palästinensischen Westbank zerschnittenen Landschaften, in eben jener Region, in der die drei großen monotheistischen Weltreligionen ihre Wurzeln und sakralen Stätten haben.

Der Film “In the Land of Drought” von Julian Rosefeldt verwendet verlassene Filmkulissen, um Erinnerungen an die biblische Vorgeschichte und die Entwicklung der Menschheit, vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika, wachzurufen. Die Schau läuft bis zum 8. September.