Berlin (epd). Jedes fünfte Kind ist nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), direkt von einer Abhängigkeit der Eltern betroffen. Um später selbst keine Abhängigkeiten und psychischen Störungen zu entwickeln, bräuchten Kinder verlässliche Bezugspersonen außerhalb des Elternhauses, hieß es am Montag auf der Jahrestagung der Drogenbeauftragten in Berlin, die den Schwerpunkt "Kinder aus suchtbelasteten Familien" hatte.
Stabiles Beziehungsnetz wichtig
Ein Drittel der Kinder aus suchtbelasteten Elternhäusern werde später selbst abhängig, ein weiteres Drittel entwickle eine andere psychische Störung und nur ein Drittel bleibe unauffällig, erklärte Michael Klein, Leiter des Deutschen Instituts für Sucht- und Präventionsforschung. Für diese unauffällige Entwicklung, die sogenannte Resilienz, sei vor allem ein stabiles Beziehungsnetz unabhängig vom Elternhaus wichtig, erklärte Klein. Zudem müsse es mehr koordinierte Eltern-Kind-Behandlungen und spezielle Angebote für Kinder geben, denn "Sucht ist eine Familienkrankheit", betonte Klein.