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Dramatiker Jon Fosse erhält am 6. März Theaterpreis

Der norwegische Dramatiker und Literaturnobelpreisträger Jon Fosse wird am 6. März mit dem Ludwig-Mülheims-Theaterpreis in Köln geehrt. Die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige Fosses einzigartiges Lebenswerk, das existenzielle Themen wie Liebe, Verlust und Glauben in einer minimalistischen Sprache behandele, teilte das Erzbistum Köln am Mittwoch mit.

Für den 2013 zum Katholizismus konvertierten Autor seien Religion und Kunst untrennbar. Fosse verweigere sich kompromisslos dem „Diskursrauschen der aktuellen Zeit“ und mache so das Theater zu einem Ort des „großen Zuhörens“ und zu einem Raum meditativer Aufmerksamkeit, erklärte die Jury.

Der 1959 in der norwegischen Küstenstadt Haugesund geborene Fosse studierte den Angaben zufolge Literaturwissenschaften, Soziologie und Psychologie. Er veröffentlichte Theaterstücke und Romane und arbeitete als Lyriker und Übersetzer. Die Figuren in seinen Texten befinden sich häufig in ausweglosen Situationen. Fosse erhielt 2023 den Nobelpreis für Literatur.

Zu Fosses Werken zählt der Roman „Melancholie“. Er wurde als Stoff für eine Oper von Georg Friedrich Haas vertont und in Paris 2008 uraufgeführt. Sein Drama „Tod in Theben“ bündelt drei Dramen des antiken griechischen Autors Sophokles und wurde 2010 bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt. Sein Kinderbuch „Schwester“ mit Bildern von Aljoscha Blau wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2007 ausgezeichnet.

Der Ludwig-Mülheims-Theaterpreis wird aus dem Nachlass des Schauspielers Ludwig Mülheims (1906-1988) finanziert, den das Erzbistum Köln verwaltet. Mit der Auszeichnung soll die Begegnung zwischen gegenwärtiger Theaterlandschaft, Autoren und Religion gefördert werden.