Frankfurter Sozialpodium am 29. Februar: Kirchen, Forschung und Gewerkschaften sprechen über gesellschaftliche Folgen von Armut.
Über Demokratie und Armut diskutieren Kirchen, Gewerkschaften und Wissenschaft am 29. Februar in Frankfurt. Der Arbeitskreis “Kirchen und Gewerkschaften in Hessen” veranstaltet ein Sozialpodium im Haus am Dom, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Das Motto lautet: “Armut – ein Dorn im Auge der Demokratie”.
Der Arbeitskreis dient als Plattform der Bistümer Fulda, Mainz und Limburg, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und des Deutschen Gewerkschaftsbunds Hessen-Thüringen. Es diskutieren Nicole Mayer-Ahuja, Sozialwissenschaftlerin von der Universität Göttingen, Peter Kohlgraf, Bischof von Mainz, und Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, sowie Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen.
“Ich beobachte mit Sorge, wie Menschen, die in Armut geraten und auf die Unterstützung des Sozialstaats angewiesen sind, häufig pauschal verurteilt werden”, begründete Kohlgraf das Sprechen über die Armut und Nöte der Menschen. Ihnen werde unterstellt, ihr Schicksal selbst verschuldet zu haben oder sich nicht anzustrengen. Um aber Armut wirkungsvoll zu bekämpfen, brauche es eine sachliche und differenzierte Auseinandersetzung.
Jung sagte, Armut sei nicht nur ein wirtschaftliches Problem, sondern betreffe das Leben und die Würde jedes Einzelnen. “Armut führt zu Ausgrenzung, mangelnder Teilhabe und sozialer Isolation.” Christen seien gefordert, benachteiligten Menschen eine Stimme zu geben und für Gerechtigkeit einzutreten, sagte der Kirchenpräsident.