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Dorfkirche des Monats steht in Märkisch Wilmersdorf

Die Dorfkirche des Monats November befindet sich in Märkisch Wilmersdorf im Kirchenkreis Zossen-Fläming. Die Dorfkirche ist Mittelpunkt des Dorfes und für alle Bewohner offen.

Dorfkirche Märkisch Wilmersdorf im Kirchenkreis Zossen-Fläming
Dorfkirche Märkisch Wilmersdorf im Kirchenkreis Zossen-FlämingFörderkreis Alte Kirchen

Märkisch Wilmersdorf liegt ein wenig südlich von Ludwigsfelde. Hier, im Kirchenkreis Zossen-Fläming, steht die Dorf­kirche des Monats. Um das Dorf von Deutsch Wilmersdorf (Berlin) zu unterscheiden, erhielt es den Namen Wendisch Wilmersdorf. Henning Bernd von Schwerin, der Kämmerer des Großen Kurfürsten, erwarb 1684 das Rittergut und wurde 1701 mit ganz Wendisch Wilmersdorf belehnt. Noch unter seinem Patronat wurde die Kirche zu Anfang des 18. Jahrhunderts auf den Feldsteinfundamenten des mittelalterlichen Vorgängerbaus als schlichter und zunächst turmloser Putzbau errichtet. 1746 ließ Friedrich Bogislaw von Schwerin auf der Ostseite der Kirche einen Anbau mit repräsentativem Eingang und Turmaufsatz als Grablege der Patronatsfamilie errichten. Im Turm fand auch die Glocke von 1569 ihren Platz.

Aus der antislawischen Ideologie des Nationalsozialismus heraus wurde das Dorf 1937 in Märkisch Wilmersdorf umbenannt. Die Kirchengemeinde Märkisch Wilmersdorf gehört zum Kirchenkreis Zossen-Fläming. Die lebendige Glaubensgemeinschaft besteht aus etwa 50 Seelen. Das Dorf zählt etwa 220 Einwohner. Die Kirche ist von Ostern bis in den Oktober hinein an Wochenenden und Feiertagen ganztägig geöffnet, einmal im Monat ist Gottesdienst.

Dorfkirche als Ort für Konzerte und Lesungen

Die Dorfkirche hat sich zum Mittelpunkt auch der Bürgergemeinde entwickelt. In ihr finden Konzerte und Lesungen statt. Zweimal im Jahr tritt ein kommunaler Chor zu einem Benefizkonzert auf. Die im Dorf ansässige katholische Kommunität „Archorhof“ nutzt sie ebenfalls gern. Der renovierte Gruftanbau dient heute auch als Trauerhalle für nicht kirchliche Beisetzungen. Diese Erfolgsgeschichte wäre nicht denkbar ohne die schrittweise durchgeführte Instandsetzung der äußeren Hülle des Kirchengebäudes. Noch 2004 war der Turmaufsatz derart baufällig, dass sein Einsturz zu befürchten war. Es wurde zunächst die Standfestigkeit provisorisch wiederhergestellt.

Zur Unterstützung der Kirchengemeinde gründete sich ein Förderverein. In den Jahren 2012 bis 2016 konnten der Dachstuhl über dem Kirchenschiff, das Turmfachwerk und dessen Holzverschalung sowie sämtliche Dächer, Fassaden und Fenster instandgesetzt werden. Es folgten bis 2019 die Innensanierung des Gruftanbaus und die Restaurierung der Orgel. Die Pandemie und eine längere Vakanz der Pfarrstelle zwangen zu einer Unterbrechung der Sanierungstätigkeit. Jetzt nimmt der Förderverein einen neuen Anlauf, um unter anderem die gewölbte Deckenuntersicht über dem barocken Kanzelaltar, den desolaten Wandputz hinter dem Kirchengestühl und abschließend den Innenanstrich denkmalgerecht zu erneuern.

Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V., IBAN: DE94 5206 0410 0003 9113 90, Verwendungszweck: Dorfkirche Märkisch Wilmersdorf