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Doppelt so viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wie 2022

Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Ausländer hat sich im Südwesten innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt.

Die Zahl unbegleiteter minderjähriger Ausländer hat sich im Südwesten innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Ab sofort verteile Baden-Württemberg deshalb die Menschen auch auf andere Bundesländer, schreibt die Schwäbische Zeitung in Ravensburg am Dienstagnachmittag in ihrer Online-Ausgabe. Ende August seien rund 4500 unbegleitete Kinder und Jugendliche im Land untergebracht gewesen. Nach Angaben des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) habe das Land etwa 800 mehr unbegleitete minderjährige Ausländer aufgenommen, als es gemäß dem bundesweiten Verteilschlüssel müsste.

Deshalb, und weil einige Jugendämter völlig überlastet seien, würden ab sofort junge Flüchtlinge auf andere Bundesländer verteilt. Das gehe aus einem Brief des baden-württembergischen Sozialministeriums an die Behörden im Land hervor, der der Schwäbischen Zeitung vorliegt. Derzeit erfüllten unter anderem Bayern und Rheinland-Pfalz die Aufnahmequoten nicht und könnten demnächst unbegleitete Kinder und Jugendliche aus dem Südwesten aufnehmen müssen.

Im August kamen laut KVJS in Baden-Württemberg insgesamt knapp 840 unbegleitete minderjährige Ausländer an, im Juli waren es 550. Unterbringung und Betreuung müssten die Jugendämter in den Kreisen organisieren. In Lörrach, Freiburg, Ulm, Stuttgart, Karlsruhe und Mannheim ist die Lage laut dem Zeitungsbericht derzeit besonders angespannt. (2120/05.09.2023)