Am evangelischen Dom zu Brandenburg an der Havel stehen Frauen im Mittelpunkt des Jahresprogramms. Unter dem Titel „Frauen am Dom“ seien zahlreiche Veranstaltungen geplant, hieß es am Mittwoch bei der Vorstellung des Programms. Die Jahresausstellung 2024 des Dommuseums präsentiere vor dem Hintergrund der weitgehend männlich dominierten Geschichte des Domstifts Zeugnisse weiblicher Aktivitäten und Netzwerke zwischen Mittelalter und Moderne. Die Ausstellung „Keine Frau. Nirgends“ wird vom 1. Mai bis zum 31. Oktober gezeigt.
Die Dominsel Brandenburg sei von 948 bis 1929 eine eigene Welt gewesen, hieß es. Über die geschichtlichen Verschiebungen hinweg hätten dort und im Domstift auf den ersten Blick ausschließlich Männer gelebt und gewirkt. An substanzieller Stelle sei über die Jahrhunderte keine Frau sichtbar gewesen. Dieser Eindruck ändere sich jedoch bei genauerem Hinsehen. Es zeigten sich Hinweise auf weit überregionale, auch internationale weibliche Beziehungsgeflechte sowie Beispiele für einen lebendigen, von Frauen inszenierten Kultur- und Kunsttransfer von und nach Brandenburg.
Diese Zeugnisse aus dem Domschatz stünden 2024 im Zentrum der Ausstellung, hieß es. Dort seien Frauen als Stifterinnen, Kunsthandwerkerinnen und als Sozialreformerinnen präsent. Auch Exponate externer Partner aus Stadt und Land würden in der Ausstellung vorgestellt. Andere Veranstaltungen am Dom wie Sonderführungen und Konzerte nähmen den Gedanken des Jahresthemas auf und gäben ihm in ihren Programmen ein eigenes Profil.