Dokumentarfilm über den Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel, der in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland mit seinen Protestsongs im clownesken Gewand zur Kultfigur wurde.
In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:
Der 1955 geborene Künstler Hans-Eckardt Wenzel avancierte in der DDR zur Kultfigur. Mit seinen clownesken bis dadaistischen Konzerten begeisterte der Poet und Liedermacher seine Fans und entging durch die besondere Art seiner Texte weitgehend der Stasi. Auch nach der Wende arbeitete Wenzel unverdrossen weiter und produzierte rund fünfzig Alben.
Der Dokumentarfilm von Lew Hohmann von 2022 begleitet den Künstler über einen längeren Zeitraum während der Corona-Pandemie, lässt ihn selbst aus seinem bewegten Leben erzählen, aber auch zahlreiche prominente Fans zu Wort kommen. Vor allem die Archiv-Sequenzen warten durchaus mit echten Überraschungen auf.
Der filmisch unspektakuläre, unkommentierte Dokumentarfilm überzeugt in seiner gut ausgewogenen Mischung aus Musik und Gesprächen und hält auch den ein oder anderen Überraschungsgast bereit. So etwa Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, der mit Wenzel einst die Schulbank drückte und sich hier als glühender “Stones”-Fan outet. Gegen Ende des Films steht Wenzel glücklich auf der Bühne seines alljährlich veranstalteten Festivals auf einer Wiese am Stettiner Haff, das zwischenzeitlich wegen der Pandemie nicht stattfinden konnte und überdies durch einen möglichen Verkauf des Geländes bedroht war.