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Ditib gründet islamischen Wohlfahrtsverband Ihsan

Ditib hat unter dem Namen Ihsan einen bundesweit tätigen islamischen Wohlfahrtsverband gegründet und will damit ähnliche Angebote wie Diakonie und Caritas anbieten.

Die Ditib-Moschee von Göttingen (Symbolbild)
Die Ditib-Moschee von Göttingen (Symbolbild)Stefan Rampfel

Der türkisch-islamische Religionsverband Ditib hat unter dem Namen Ihsan einen bundesweit tätigen islamischen Wohlfahrtsverband gegründet. Er solle „die Bedürfnisse der muslimischen Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen stillen“, teilte die Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (Ditib) in Köln mit. „Als religiös getragener Wohlfahrtsverband im Sinne unseres theologischen Selbstverständnisses stehen seine Dienste für Menschen unterschiedlicher Lebens- und Glaubensorientierungen offen.“

„Der islamische Wohlfahrtsverband Ihsan bietet allen, die sich ihm zuwenden, seine Dienste an und respektiert hierbei Unterschiede, spricht Gemeinsamkeiten an und würdigt die zwischenmenschliche Begegnung“, erklärte die Ditib. Das Wort Ihsan bedeute im Arabischen und Türkischen, „sich durch gute Tat und wohlwollende Absicht dem Menschen im Bewusstsein der Allgegenwart Allahs zuwenden“.

Musliminnen und Muslime hätten sich etwa für soziale Beratung, Erziehungs- sowie Jugendhilfe, seelsorgerische Gespräche, Sterbe- und Trauerbegleitung sowie Betreuung von Kindern und Pflege von Alten seit Jahrzehnten an örtliche Moscheegemeinden gewandt, erläuterte der Verband. Diese gewachsene Erfahrungswelt solle mit dem Wohlfahrtsverband gebündelt, institutionalisiert und professionalisiert werden, der damit ähnliche Angebote wie Diakonie und Caritas biete. Die Ditib, die in Deutschland nach eigenen Angaben 896 Moschee-Ortsgemeinden vereint, ist der Religionsbehörde Diyanet in Ankara unterstellt.