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Diktaturbeauftragte dringen auf mehr Wissensvermittlung

Die Beauftragten der ostdeutschen Länder zur Aufarbeitung der Folgen der SED-Diktatur dringen auf mehr Forschung und Wissensvermittlung zur DDR-Geschichte. Junge Menschen wüssten immer weniger über diese Zeit, heißt es in einer Resolution, die am Sonntag zum Abschluss des 27. Bundeskongresses der Beauftragten im brandenburgischen Erkner verabschiedet wurde.

Mythen, Fake Facts und verharmlosende Deutungen nähmen zu. Zugleich gebe es bei der jungen Generation durchaus Interesse an der Sowjetischen Besatzungszone, der DDR und der SED-Diktatur, heißt es in der Resolution „Mehr DDR-Vergangenheit vermitteln, mehr Diktaturgeschichte erklären“.

Daher brauche es „Zeit für Vermittlung, ansprechende Formate und personelle Kapazitäten“, heißt es in dem Appell der Landesbeauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und der Folgen der kommunistischen Diktatur, der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur sowie der SED-Opferbeauftragten beim Deutschen Bundestag. Entsprechende Informationen stelle die Bildungslandschaft „derzeit nicht zufriedenstellend zur Verfügung“, monierten die Beauftragten.

Obwohl die Zeit der DDR noch immer gesellschaftliche Strukturen, Menschen und ihre Erfahrungen präge, komme diese Epoche in den Schulen zu kurz. Auch an Universitäten nehme die Zahl der Lehrveranstaltungen dazu ab.

Konkret forderten die Beauftragten eine Überarbeitung von Rahmenlehrplänen, entsprechende Schulprojekttage, den Ausbau der Arbeit von Gedenkstätten, mehr Angebote in der Lehrerausbildung und die Einrichtung von Lehrstühlen zum Thema an den Hochschulen.