Sonntag: Psalm 149
Montag: 1. Timotheus 1,1-11
Dienstag: 1. Timotheus 1,12-20
Mittwoch: 1. Timotheus 2,1-7
Donnerstag: 1. Timotheus 2,8-15
Freitag: 1. Timotheus 3,1-13
Samstag: 1. Timotheus 3,14-16
Zunächst scheint es so, als schreibe der Apostel Paulus einen persönlichen Brief an seinen Schüler und engen Mitarbeiter Timotheus. Der ist in der Großstadt Ephesus – einer bedeutenden Hafenstadt am Mittelmeer – geblieben, um dort die heidenchristliche Gemeinde vor Irrlehrern zu schützen (1,3). Aber dann kommt Paulus darauf zu sprechen, wie eine Gemeinde organisiert werden soll. So bekommen wir einen Einblick in ihren Aufbau und in die Leitungsstrukturen.
Als Grundlage für das Miteinander in der Gemeinde nennt er den Glauben an den einen Gott Israels, der nicht zu trennen ist vom Glauben an Jesus Christus (2,5). Paulus berichtet von seiner befreienden Erfahrung mit Christus (1,15). Der Glaube äußert sich vor allem in der dienenden Liebe. Sie geschieht aus „ehrlichem Herzen und einem guten Gewissen“ (1,5).
Sehr wichtig ist das Gebet für alle Menschen (2,1), also auch für den Kaiser und die staatlichen Ordnungskräfte, die ja keine Christen sind. Denn Gott will, „dass allen Menschen geholfen werde, und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (2,4). Das Gebet beinhaltet auch die Bitte, dass die Gemeinde in einer friedlichen Zeit und in Ruhe ihren Glauben leben kann und nicht etwa verfolgt wird (2,2).
Paulus kommt auch auf das Verhältnis von Mann und Frau zu sprechen. Durch den Glauben an Christus sind Frauen und Männer zwar gleichberechtigt (Galater 3,28). Frauen lernen die Heilige Schrift (2,11) und nehmen am Gottesdienst teil. Aber als Lehrerinnen dürfen sie noch nicht wirken. Die Kultur des römischen Reiches ist männerorientiert und Paulus auch. Daher plädiert er persönlich dafür, den kulturellen Rahmen zu achten.
Dann nimmt Paulus zu zwei Leitungsämtern Stellung. Die Voraussetzung für beide Ämter sind ähnlich. Die infrage kommenden Personen sollen innerhalb und außerhalb der Gemeinde einen guten Ruf haben. Dazu gehört es unter anderem, nur mit einem Ehepartner verheiratet zu sein (3,2.12) und das eigene Haus gut zu führen.
Das Amt darf nicht zum persönlichen Vorteil genutzt werden (3,3.8). Der Gemeindeverwalter hat die organisatorische Leitung der Gemeinde; er ist auch lehrend tätig (3,2).
Diakone können Frauen (3,11, siehe auch Römer 16,1) und Männer sein. Timotheus ist durch Handauflegen(4,14) in den Dienst eines Diakons (4,6) der Gemeinde in Ephesus eingeführt worden. Seine Aufgaben sind die Verkündigung des Evangeliums (1,18), die Ermahnung (1,3), das Vorlesen, die Lehre (4,13) und die Fürsorge für die Witwen (5,3).