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Die Bibel lesen

Woche vom 7. bis 13. April

Sonntag:    Psalm 69
Montag:     Matthäus 26, 1-16
Dienstag:     Matthäus 26, 17-30
Mittwoch:     Matthäus 26, 31-35
Donnerstag:     Matthäus 26, 36-46
Freitag:     Matthäus 26, 47-56
Samstag:     Matthäus 26, 57-68

Das Matthäus-Evangelium erzählt uns von den letzten drei Tagen im Leben Jesu in Jerusalem. Jerusalem ist im Rahmen des Matthäus-Evangeliums die Stadt der Gegner Jesu. Auffällig ist, dass Jesus dennoch durchgehend selbstbestimmt handelt. Er sagt seinen eigenen Tod voraus. Er weiß um den Verrat des Judas und sagt ihm dies direkt ins Gesicht. Er bereitet seine Jünger darauf vor, dass sie alle fliehen werden. Und obwohl er weiß, dass er von allen seinen Jüngern im Stich gelassen wird, feiert er mit ihnen dennoch das Passa und spricht zu ihnen seine Abendmahlsworte.

Das jüdische Passafest wird im ersten Monat des jüdischen Kalenders zur Erinnerung an die Befreiung des Volkes Israel aus Ägypten gefeiert (2. Mose 12). Dabei wird abends in der Hausgemeinschaft ein Lamm mit ungesäuertem Brot und bitteren Kräutern gegessen und dabei Wein getrunken. Jesus nimmt diese Befreiungsfeier zum Anlass, seinen eigenen Tod zu deuten, indem er Brot und Wein mit seiner Lebenshingabe identifiziert. Wer am Abendmahl teilnimmt, darf seine vergebende Kraft in Anspruch nehmen.

Nach dem Essen betet Jesus im Garten Gethsemane mit den Worten des Unservaters: „Dein Wille geschehe“. Deutlich wird, dass Jesus am Leben hängt. Aber er will den göttlichen Willen und die Schrift erfüllen.

Fünf Mal spricht Jesus im 26. Kapitel von sich als „Menschensohn“.  Damit nimmt er Bezug auf das Prophetenbuch Daniel. Dort wird im 7. Kapitel erzählt, dass Daniel im Traum jemanden sieht, der aus den Wolken des Himmels kommt, „wie eines Menschen Sohn“. Dieser Menschensohn erhält von Gott die größtmögliche Macht über alle Völker. Aus dem Matthäusevangelium wissen wir, dass der „Menschensohn“ auch die Funktion des Weltenrichters hat (Kapitel 25) und er hat die Vollmacht, Sünden zu vergeben (Kapitel 9).

Nach dem Verrat des Judas wird Jesus von den Männern des Hohenpriesters Kaiphas verhaftet. Noch in derselben Nacht findet ein kurzer Prozess statt. Dabei spielen falsche Zeugen eine wichtige Rolle. Das Ziel, Jesus zu töten, steht von Anfang an fest (Vers 4/Vers 59). Der scheinheilige Vorwurf des Gerichtes gegen Jesus lautet „Gotteslästerung“. Kaiphas ist der ranghöchste religiöse Führer in Israel und begreift nicht, dass hier der zukünftige Weltenrichter vor ihm steht. Es stellt sich die Frage, wer bei dieser Gerichtsszene  der eigentliche Gotteslästerer ist?