DÜSSELDORF/MÜNSTER – Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe begrüßt die Einrichtung von 10 000 neuen Plätzen in den Freiwilligendiensten für die Flüchtlingsarbeit durch die Bundesregierung. Die Freiwilligen müssten jedoch für ihren Einsatz auch besonders geschult werden, betonte Vorstand Christian Heine-Göttelmann.
Die Diakonie plädiert für eine Ausweitung des Dienstes von einem auf drei Jahre. Für die pädagogische Begleitung der Helfer müssten Konzepte entwickelt werden, damit die Freiwilligen mit interkulturellen Unterschieden und Traumatisierungen von Flüchtlingen umzugehen lernten, erklärt Heine-Göttelmann. Auch müssten sie Grundkenntnisse im deutschen Asylrecht besitzen.
Die von der Bundesregierung zugesagten Fördermittel für die 10 000 zusätzlichen Plätze in Höhe von 42 Millionen Euro reichten für das monatliche Entgelt der Freiwilligen in Höhe von 350 Euro, jedoch weder die Kosten für das pädagogische Begleitprogramm noch für den Verwaltungsaufwand, den die Einrichtungen pro Freiwilligen aufbringen müssten, „Damit ist nur ein Drittel der Kosten refinanziert“, kritisierte Jürgen Thor, Leiter der Freiwilligendienste der Diakonie RWL. „Wir befürchten, dass deshalb gerade die kleineren Projekte in Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen, die dringend auf mehr Helfer angewiesen sind, keine Freiwilligen nehmen können.“
Ungeklärt sei auch, wie Flüchtlinge selbst in den Freiwilligendiensten eingesetzt werden können, erklärte Thor. Der Einsatz von Flüchtlingen sei sinnvoll. Aber für ihren Einsatz sei eine intensive Begleitung und zumindest mittlere Sprachkenntnisse erforderlich. In das Bundesfreiwilligenprogramm könnten Sprachkurse eingebaut werden. epd
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