Das Diakonische Werk Württemberg will die Geschichte der Verschickungskinder aufarbeiten. Es sucht Erwachsene, die zwischen 1962 und 1973 ihre Erholungskur im Haus Carola in Berchtesgaden-Schönau gemacht haben, teilte das Sozialwerk am Freitag in Stuttgart mit. Wie die Kinder die Kur erlebten, sie sich mit der langen Abwesenheit von zu Hause arrangierten und mit den anderen Kindern und den Erzieherinnen zurechtkamen, lasse sich aus den überlieferten Akten kaum darstellen, hieß es weiter.
Die Kulturwissenschaftlerin Gudrun Silberzahn-Jandt ist den Angaben zufolge damit beauftragt, zum Haus Carola für die Zeit zu forschen, in der die Einrichtung in der Trägerschaft der Karlshöhe Ludwigsburg war. Die Karlshöhe habe dieses zuvor private Heim 1962 von Carola Müller erworben und bis 1973 betrieben. Pro Jahr habe es bis zu sieben sechswöchige Verschickungskuren für je 80 bis 100 Kinder bis zu 15 Jahren gegeben.