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Deutschland und Ukraine vereinbaren Gesundheits-Zusammenarbeit

Mehr als 900 Verletzte aus der Ukraine sind bereits in Deutschland behandelt worden. Doch beide Länder wollen die Zusammenarbeit im Gesundheitswesen weit darüber hinaus verstärken.

Deutschland und die Ukraine haben eine engere Zusammenarbeit im Gesundheitswesen und in der Pflege vereinbart. Die Kooperation solle unter anderem in den Bereichen Gesundheitsvorsorge, der Bekämpfung übertragbarer und nicht-übertragbarer Krankheiten, Rehabilitation und psychische Gesundheit ausgebaut werden, heißt es in einer am Freitag in Berlin unterzeichneten gemeinsamen Erklärung. Parallel zum Wiederaufbau plant die Ukraine weitreichende Reformen im Gesundheitswesen.

Geplant sind unter anderem der Austausch von Expertinnen und Experten sowie Fachkräften im Rahmen von Schulungsmaßnahmen, der Wissensaustausch zu Organisationsstrukturen und Reformen im Gesundheitssektor sowie der Kontakt zwischen nationalen Gesundheitsbehörden, Stiftungen und Gesundheitseinrichtungen.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte dazu, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine treffe die Gesundheitsversorgung des Landes ganz besonders. Mehr als 1.500 Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal seien seit Beginn des Krieges dokumentiert.

Die Bundesregierung habe der Ukraine seit Beginn des Krieges Unterstützung in Höhe von 28 Milliarden Euro zukommen lassen, auch für das Gesundheitswesen, fügte der Minister hinzu. Außerdem habe Deutschland bereits mehr als 900 Verletzte aufgenommen und hier behandelt.

Der Gesundheitsminister der Ukraine, Viktor Liashko, betonte, die Covid-19-Pandemie und insbesondere der russische Angriffskrieg hätten der Regierung in Kiew die Bedeutung internationaler medizinischer Partnerschaften klar vor Augen geführt.

Die Kooperation wurde bei einer Konferenz in Berlin vereinbart. Daran nahmen auch die Präsidentengattinnen der Ukraine und Deutschlands teil. Olena Selenska, die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, verwies insbesondere auf traumatische Erfahrungen, die der Krieg bei den Menschen verursache.

Elke Büdenbender, die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, hob besonders die Behandlung von Kindern hervor. Diese Hilfe sei eine Investition in die Zukunft.