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Deutschland im Mittelfeld bei Arbeit ukrainischer Geflüchteter

Bei der Beschäftigung ukrainischer Geflüchteter liegt Deutschland im europäischen Mittelfeld. Sozialhilfe spielt für die Frage, wie viele von ihnen arbeiten, kaum eine Rolle. Andere Gründe sind bedeutsamer.

Rund ein Viertel (27 Prozent) aller ukrainischer Geflüchteter hat einer Erhebung zufolge hierzulande eine Arbeit gefunden. Deutschland liege damit im europäischen Mittelfeld, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mit. Die höchsten Beschäftigungsquoten gebe es in Litauen, Dänemark und Polen (zwischen 57 und 48 Prozent), die niedrigsten in Finnland, Norwegen, Rumänien und Spanien mit unter 20 Prozent.

Sozialhilfe-Leistungen hätten kaum Einfluss darauf, wie viele Ukrainer eine Arbeit aufnähmen, heißt es weiter. Dafür gebe es andere Gründe. Vor allem in Ländern, die gering qualifizierte Kräfte suchten, seien mehr Ukrainer tätig. In Staaten, die mit hohen Arbeitslosenquoten zu kämpfen hätten, seien weniger Ukrainer beschäftigt. Denn die Konkurrenz um Jobs sei dort groß.

Wo vor dem Krieg schon mehr Ukrainer gelebt hätten, arbeiteten auch mehr von ihnen, ergab die Untersuchung. In Ländern, in denen viel Englisch gesprochen werde, sei es für die vor dem Krieg Geflüchteten ebenfalls leichter, Arbeit zu finden. Da in der Mehrzahl Frauen und Mütter Zuflucht gesucht hätten, könnten diese in der Regel nur arbeiten, wenn eine gute Kinderbetreuung gewährleistet sei, wie etwa in Dänemark. Flächendeckende Sprach- und Integrationskurse senkten die Zahl der Arbeitenden zwar kurzfristig, erhöhten aber langfristig die Wahrscheinlichkeit, einen Job zu finden.