Erstmals seit 2020 hat Deutschland weniger Geld für ärmere Länder ausgegeben, als international vereinbart. Im Vergleich mit anderen Industriestaaten reicht es trotzdem für einen Spitzenplatz.
Im vergangenen Jahr ist Deutschland hinter dem UN-Finanzierungsziel für Entwicklungszusammenarbeit zurückgeblieben. Nach vorläufigen Berechnungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) stellte Deutschland 2024 insgesamt 0,67 Prozent seiner Wirtschaftsleistung für die Unterstützung ärmerer Länder bereit.
Mit rund 30 Milliarden Euro lagen die Entwicklungsausgaben um rund 5 Milliarden Euro niedriger als im Vorjahr, wie das Entwicklungsministerium am Mittwoch mitteilte. Damit habe Deutschland erstmals seit 2020 nicht das international vereinbarte Ziel erreicht, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit bereitzustellen.
Hinzu kommt: Ohne Berücksichtigung der Ausgaben für Flüchtlinge im Inland läge die deutsche Quote nur bei 0,54 Prozent. Knapp 20 Prozent der geleisteten Entwicklungsausgaben entfielen auf die Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten.