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Depressionen: Zahl der Erkrankten in Hessen auf neuem Höchstwert

Im Jahr 2022 litten rund 770.000 Hessinnen und Hessen unter Depressionen. Mit einem Anteil von über 13,4 Prozent an der gesamten Bevölkerung des Landes sei ein neuer Höchststand zu verzeichnen gewesen, teilte die AOK Hessen am Montag in Bad Homburg mit. Nur im Saarland und in Hamburg gebe es gemessen an der Einwohnerzahl noch mehr Betroffene. Den Daten aus dem aktuellen „Gesundheitsatlas Deutschland“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK zufolge waren hessische Frauen insbesondere im höheren Alter deutlich häufiger als Männer von der Erkrankung betroffen.

Die Stadt Offenbach habe 2022 mit 17,7 Prozent sogar bundesweit an der Spitze der erfassten Landkreise und kreisfreien Städte gelegen, teilte die AOK weiter mit. Innerhalb Hessens lagen dahinter der Main-Kinzig-Kreis (16,2 Prozent), der Werra-Meißner-Kreis (16 Prozent) und der Lahn-Dill-Kreis mit 15,7 Prozent. Die Stadt Darmstadt hatte demnach mit 10,2 Prozent den geringsten Anteil von an Depressionen erkrankter Menschen in der Bevölkerung. Deutschlandweit waren im Jahr 2022 laut Gesundheitsatlas 12,5 Prozent der Bevölkerung ab zehn Jahren an Depressionen erkrankt.

2019, vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, habe die Krankheitshäufigkeit von diagnostizierten Depressionen hessenweit noch bei 12,6 Prozent gelegen. „Laut der Analyse im Gesundheitsatlas kommen Depressionen bei Jugendlichen zwischen zehn und 14 Jahren noch selten vor“, so die AOK. Mit zunehmendem Alter zeige sich jedoch ein deutlicher Anstieg der Depressionshäufigkeit. „In allen Altersgruppen sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Bei den 60- bis 64-Jährigen ist mehr als jede fünfte Frau und fast jeder sechste Mann betroffen“, heißt es. In den Altersklassen zwischen 65 und 74 Jahren sei ein leichter Rückgang zu verzeichnen. „Der Häufigkeitsgipfel wird bei den 80- bis 84-jährigen Frauen mit 30,5 Prozent erreicht“, bei den Männern würde die höchste Krankheitshäufigkeit mit 20 Prozent in der Altersgruppe ab 90 Jahren gemessen.

Laut Webseite werden für den Gesundheitsatlas verschiedene Datenquellen genutzt, darunter die Abrechnungsdaten von AOK-Versicherten, die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik sowie demografische Informationen des Statistischen Bundesamts.