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Denkmal erinnert an ermordete Jüdinnen und Juden aus dem Südwesten

In der Stadt Pau in der südfranzösischen Region Nouvelle-Aquitaine ist ein Denkmal zur Erinnerung an dort bestattete deportierte Jüdinnen und Juden errichtet worden. Bei der Enthüllung am Montag sagte die baden-württembergische Kultusstaatssekretärin Sandra Boser, es liege in der Verantwortung der Menschen heute, stets aufs Neue gegen Antisemitismus, Hass und Hetze einzutreten und für Frieden und Toleranz, Respekt und Humanität zu kämpfen, teilte das Kultusministerium in Stuttgart mit.

Die in Pau bestatteten Jüdinnen und Juden waren als Opfer des Nationalsozialismus nach Frankreich deportiert worden. Die Gedenkveranstaltung fand genau 83 Jahre nach der Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Baden, der Pfalz und dem Saarland am 22. Oktober 1940 statt, hieß es weiter. Damals wurden mehr als 6.500 Menschen zunächst in das Internierungslager Gurs, etwa 40 Kilometer westlich von Pau, verschleppt.

Ein Teil der Deportierten wurde von dort aus in weitere Lager der Umgebung gebracht. Viele starben in diesen Lagern oder auf dem Weg dorthin und wurden jeweils vor Ort beerdigt. Daher sind Opfer der Deportation nach Gurs auf mehr als 30 verschiedenen Friedhöfen im Süden Frankreichs bestattet.

An der Gedenkveranstaltung in Pau nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, des französischen Staates und mehrerer badischer Städte teil. Das Denkmal wurde gemeinsam beschlossen von den Ländern Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland, der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden und den Verantwortlichen der Stadt Pau. Das Mahnmal besteht aus drei steinernen Stelen mit Gedenk-Inschrift in deutscher, französischer und hebräischer Sprache. (2538/23.10.2023)