Zwei Jahre nach dem russischen Überfall auf die Ukraine haben Menschen in Trier am römischen Wahrzeichen der Stadt, der Porta Nigra, demonstriert. Zuvor gab es ein Friedensgebet im Dom.
Unter dem Motto “Trier steht zusammen für die Ukraine” haben am Samstag Demonstranten vor dem römischen Weltkulturerbe Porta Nigra gegen den russischen Angriffskrieg protestiert. Anlass ist der zweite Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine am 24. Februar 2022. Bereits vor der Demonstration hatte es im Trierer Dom ein Gebet mit Bischof Stephan Ackermann um Frieden für die Ukraine und eine gute Zukunft in Europa gegeben.
“Zwei Jahre dauert nun schon dieser unsägliche Krieg Russlands gegen die Ukraine. Wir können nur ahnen, was das – über die vielen Toten hinaus – an Traumatisierung für die Menschen in der Ukraine und diejenigen, die wegen des Kriegs flüchten mussten, bedeutet”, sagte Ackermann der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Deshalb ist es sehr wichtig, dass wir nicht müde werden, uns durch die Medien über die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine zu informieren und mit unserer Solidarität im Gebet und in materieller Hilfe nicht nachzulassen.”
Hilfe und Solidarität wird Trier künftig wahrscheinlich auch im Rahmen einer Städtepartnerschaft leisten. Geplant ist, dass der Stadtrat im März über eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Isjum im Verwaltungsbezirk Charkiw entscheidet. Die ukrainische Stadt hatte sich mit dem Wunsch nach einer solchen Partnerschaft an die Stadt Trier gewandt, die sich als älteste Stadt Deutschlands bezeichnet. Isjum war 2022 etwa ein halbes Jahr lang durch russische Truppen besetzt und erhielt nach der Befreiung internationale Aufmerksamkeit, als dort hunderte Gräber gefunden wurden.
Die Präsidenten der als Reaktion auf den russischen Überfall auf die gesamte Ukraine gegründeten Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft Trier, Anhelina Leshak und Tobias Schneider, begrüßen die angestrebte Städtepartnerschaft. “Es ist ein gutes und wichtiges Zeichen, wenn wir in Trier nun an die Seite der Stadt Isjum treten und deutlich machen, dass wir uns weiterhin und dauerhaft hinter die Menschen in der Ukraine stellen”, heißt es in einer Mitteilung der Gesellschaft, die zusammen mit weiteren Vereinen und Institutionen zur Teilnahme an der Demonstration aufgerufen hat.
Bereits vor zwei Jahren hatten sich zahlreiche Menschen noch am ersten Tag der massiven Invasion abends vor dem Trierer Wahrzeichen versammelt und dort gemeinsam ihre Solidarität mit dem überfallenen Land gezeigt.