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Das sind die Regeln bei der Sport-Kleidung im Fitnessstudio

In Aachen klagt eine junge Frau gegen das Verbot, ein Kopftuch im Fitnessstudio zu tragen. Aber was ist eigentlich im Gym erlaubt – Sport-BH, Tank-Top, Hijab?

Wer im Fitnessstudio trainiert, steht vor der Wahl eines Trainingsoutfits. Tank-Top, Sport-BH und/oder Kopftuch: nicht alles ist überall erlaubt. Aber woher weiß ich das?

Grundsätzlich ist die Hausordnung des Fitnessstudios ein guter Ansatzpunkt. So verbieten zum Beispiel manche Fitnessstudios für Männer das Tragen von ärmellosen T-Shirts, für Frauen das von Sport-BHs. Das kann neben dem Wunsch des Studios, nur bestimmte Gruppen anzusprechen, auch hygienische Gründe haben. Denn die Oberfläche der Traingsgeräte sollte aus Rücksicht auf die anderen Besucher, so wenig wie möglich mit verschwitzter Haut in Berührung kommen. Ein Telefonat oder ein Besuch des Studios vor Vertragsabschluss können dabei helfen, herauszufinden, was das jeweilige Studio erlaubt.

Immer wieder beschäftigen sich Gerichte mit Streitfragen zur Kleiderordnung der Sportler. Derzeit klagt eine 29-Jährige vor dem Amtsgericht Aachen gegen ein Fitnessstudio, weil es ihr das Tragen eines Kopftuches im Trainingsbereich verboten hatte. In Hamburg entschied 2016 beispielsweise ein Gericht, dass ein Verbot von ärmellosen Oberteilen nur für Männer unrechtmäßig ist. Denn: Das Studio hatte es Frauen weiterhin erlaubt, ärmellose Sport-BHs zu tragen. Dem Gericht zufolge gelte in diesen Fällen der Gleichheitsgrundsatz, der eine ungleiche Behandlung wegen des Geschlechts verbietet. Das Studio untersagte infolge etwaige Kleidung auch für Frauen.

Allgemein heißt es bei einem großen Fitness-Anbieter, dass sich synthetische Stoffe und Baumwolle für das Training besonders gut eignen, weil sie sich nicht mit Schweiß vollsaugen würden. Jeans seien ein No-Go.

Die Knigge-Expertin Linda Kaiser empfiehlt in einem im Interview der “Welt”, dass es wichtig sei, darauf zu achten, dass sich jeder im Sportbereich wohlfühle. Es sei ein Outfit zu wählen, das den eigenen Wünschen entspreche, aber das auch das Wohlempfinden der anderen Besucher nicht angreife. Gerade bei hautfreien Oberteilen sei das zu bedenken, denn das Studio sei ein Ort des Trainings, kein Laufsteg.