Die Bundestagspräsidentin sowie ihre Stellvertreterinnen und Stellvertreter bilden das Bundestagspräsidium. Das Gremium regelt die Geschäfte des Parlaments und repräsentiert den Bundestag nach außen. Die Präsidiumsmitglieder leiten zudem die Plenarsitzungen des Parlaments, wachen über die Einhaltung der Geschäftsordnung und erteilen bei Bedarf Rügen oder Ordnungsrufe. Sie werden vom Bundestag für die Dauer der Wahlperiode gewählt und können nicht abberufen werden.
In der Geschäftsordnung des Bundestags heißt es: „Jede Fraktion des Deutschen Bundestages ist durch mindestens einen Vizepräsidenten oder eine Vizepräsidentin im Präsidium vertreten.“ Allerdings erhielt bislang noch kein Kandidat der AfD die erforderliche Mehrheit, auch in der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestags nicht.
Zur Bundestagspräsidentin wurde am Dienstag gewählt:
– Julia Klöckner, CDU, 52 Jahre: Sie absolvierte nach dem Studium von Theologie, Politikwissenschaft und Pädagogik ein journalistisches Volontariat. Klöckner gehörte dem Bundestag von 2002 und 2011 und seit 2021 wieder an. Von 2018 bis 2021 war sie Bundeslandwirtschaftsministerin.
Als Bundestagsvizepräsidentinnen und -präsidenten wurden gewählt:
– Josephine Ortleb, SPD, 38 Jahre: Nach Studium von Sozialwissenschaften und Politikmanagement erwarb sie einen Abschluss als Fachwirtin im Gastgewerbe. Im Bundestag sitzt sie seit 2017.
– Omid Nouripour, Grüne, 49 Jahre: Er studierte unter anderem Politik- und Rechtswissenschaft und arbeitete als Berater. Seit 2006 ist Nouripour Bundestagsmitglied; von 2022 bis zum vergangenen November war er Grünen-Bundesvorsitzender.
– Bodo Ramelow, Linke, 69 Jahre: Er ist gelernter Einzelhandelskaufmann und Ausbilder. Ramelow gehörte von 2005 und 2009 schon einmal dem Bundestag an. Von 2014 bis 2020 war er Ministerpräsident in Thüringen.
– Andrea Lindholz, CSU, 54 Jahre: Sie ist Rechtsanwältin und gehört dem Bundestag seit 2013 an.