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Das Leben ein Lied. Ein Lied das Leben

Mit Beginn des Kirchenjahres führte die EKD die neue Ordnung der Gottesdienstlichen Texte und Lieder ein. Im „angesagt“ stellen wir in diesem Kirchenjahr die darin neu vorgeschlagenen Wochenlieder vor. Ich sing dir mein Lied Evangelisches Gesangbuch, Ergänzungsband 19 Von Propst Christian Stäblein, theologischer Leiter des Konsistoriums der EKBO.

Von Christian Stäblein

Ein Ohrwurm, morgens aufgeschnappt, durch den Tag ist er immer wieder da, die Melodie, der Takt, eine Zeile. Alles, was wird, perlt, schwingt und bricht sich in diesem Ohrwurm. Das neue, zweite Wochenlied zu Kantate „Ich sing‘ dir mein Lied“ ist bestens „ohrwurmgeeignet“, das ist meine Erfahrung mit der herrlich belebenden brasilianischen Weise, die mich im Dreivierteltakt durch den Tag bringt. Das Leben ein Lied, ein Walzer Gottes, in dem ich mitsummen möchte, ein Tanz, in dem – auch das klingt durch – nicht alles nur leicht ist: „trotz Streit und Verletzung“ (Strophe 4), „auf steinigen Wegen“ (Strophe 5), das gehört dazu. Das ganze Leben ein Lied, ja „mein Lied“, das ist ja eine Pointe unseres Glaubens, dass Gott, der „Hüter“ (Strophe 2), die „Freundin des Lebens“ (Strophe 4), sich mit unserem individuellen, konkreten Leben verbindet und wir eben dieses singen.

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