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Dänisch-deutsches Projekt für Küstenschutz an der Ostsee

Erstmals werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und Dänemark im Projekt „Recoast-Vision“ über wirksamen Küstenschutz an der Ostsee forschen. Ab September wollen sie Anpassungsstrategien an den steigenden Meeresspiegel und Lösungen für ein hochwasserangepasstes Leben an der Ostseeküste in den nächsten 100 bis 150 Jahren entwickeln, teilte die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am Mittwoch mit. Das Projekt der CAU und der dänischen Küstenbehörde werde mit insgesamt 1,8 Millionen Euro für fünf Jahre von der Volkswagen Stiftung gefördert.

Die deutsche Ostseeküste zähle zu den am stärksten sturmflutgefährdeten Regionen Europas, teilte die Uni mit. Nur etwa 43 Prozent der Deiche entsprächen den höchsten Küstenschutzrichtlinien. Mehr als die Hälfte der deutschen Küstenlinie (57 Prozent) würden durch Deiche mit deutlich geringeren Standards gesichert. Allein eine Erhöhung der Deiche werde zukünftig nicht ausreichen, um die Ostseeküste hinreichend zu schützen.

Ein besonderer Fokus des Projekts liege in der Einbindung der lokalen Kommunen. Dadurch könnten nachhaltige und zukunftsfähige Maßnahmen entwickelt werden, die auch über die nächsten 100 Jahre Bestand haben sollen. Neue Impulse schaffe auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Dänemark: „Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Küstenschutzansätzen beider Länder bieten eine wertvolle Grundlage, um voneinander zu lernen und zukunftsfähige Strategien zu entwickeln“, sagte Carlo Sass Sørensen von der dänischen Küstenbehörde.