Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) startet eine Fachkräfte-Initiative. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstütze die neue Initiative zur Anwerbung Studierender und Graduierter und ihrer Qualifizierung als zukünftige Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt bis 2028 mit insgesamt knapp 120 Millionen Euro, teilten DAAD und Ministerium am Montag in Bonn und Berlin mit.
Deutschland stehe auf Platz drei im weltweiten Ranking der beliebtesten Studienländer, erklärte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP). „Für eine Vielzahl internationaler Studierender waren die guten Aussichten auf einen späteren beruflichen Verbleib bereits in der Vergangenheit ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für Deutschland als Studienort.“ Studierende würden in ihrem Studium und beim Übergang auf den deutschen Arbeitsmarkt unterstützt, hieß es.
Mit der Initiative würden die Möglichkeiten der Mitgliedshochschulen ausgeweitet, internationale Talente während des Studiums, beim Studienabschluss und dem Übergang in den deutschen Arbeitsmarkt zu qualifizieren und zu betreuen. „Zugleich tragen wir dafür Sorge, dass junge Menschen aus aller Welt nach einem erfolgreichen Studienabschluss bessere Karrieremöglichkeiten in Deutschland erhalten und zur Linderung des Fachkräftemangels beitragen“, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee.
Im Programm „FIT – Förderung internationaler Talente zur Integration in Studium und Arbeitsmarkt“ – können Hochschulen internationalen Studierenden in unterschiedlichen Studienphasen passgenaue Unterstützungsmaßnahmen anbieten. Möglich seien beispielsweise Studienvorbereitungskurse, begleitende Angebote für den Studienerfolg und zur Integration in Hochschule und Gesellschaft sowie Angebote für den Einstieg ins Berufsleben, hieß es. Nach der Auswahl der teilnehmenden Hochschulen sollen ab Frühjahr 2024 bis zu 70 Projekte gefördert werden. Pro Projekt stehen bis 2028 rund eine Million Euro zur Verfügung.
Das zweite Programm „Profi plus – Akademische Anpassungsqualifizierung für den deutschen Arbeitsmarkt“ richtet sich an internationale Akademiker, die bereits einen ausländischen Hochschulabschluss und oftmals Berufserfahrung mitbringen. Sie sollen bei der Anpassung ihrer Qualifikationen an die Erfordernisse des deutschen Arbeitsmarktes unterstützt werden. Neben einer zusätzlichen Fachausbildung umfasst dies Bewerbungscoachings oder berufsbezogene Sprach- und Kommunikationstrainings. Geplant ist die Förderung von bis zu 25 Hochschulprojekten, pro Projekt können bis 2028 rund 700.000 Euro beantragt werden. Der DAAD wird die Initiative zudem mit thematisch passenden Studien und Tagungen wissenschaftlich begleiten.