Die Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke (64) ist mit dem Karl-Kübel-Preis 2023 geehrt worden. Die Bestseller-Autorin erhalte den Preis für ihr Engagement für die Kinder- und Familienförderung, sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Karl-Kübel-Stiftung, Matthias Wilkes, bei der Verleihung in Bensheim. In Funkes Büchern gehe es um Freundschaft und Miteinander. Mit ihrer Stiftung „Rim of Heaven“ biete Funke Kindern und Künstlern Begegnungsorte in Italien, wo sie sich entfalten und Gemeinschaft erleben könnten. Das Preisgeld von 25.000 Euro fließe in diese Stiftung.
Die Corona-Jahre hätten leider gezeigt, wie sehr Kinder und ihre Familien in schweren Zeiten allein gelassen würden, obwohl sie die Zukunft bedeuten, sagte Funke nach Mitteilung der Stiftung. Der Preis solle dazu beitragen, Ideen für Orte hervorzubringen, wo Kinder und Familien Unterstützung und Wertschätzung erfahren können.
Medienpreis verliehen
Die Karl-Kübel-Stiftung verlieh ebenfalls den Dietmar-Heeg-Medienpreis (je 3.000 Euro) an zwei Fernsehdokumentationen und einen Hörfunkbeitrag. In der WDR-Dokumentation „Marie will alles“ begleiteten Christoph Goldbeck und Ilka aus der Mark das Mädchen Marie mit Downsyndrom und ihre Adoptivfamilie 14 Jahre lang. Die Filmemacherin Renate Werner begleitete für die WDR-Doku-Serie „Stärker als der Tod“ eine Familie vier Jahre lang, in der der Vater während der Schwangerschaft seiner Frau von einer unheilbaren Krebserkrankung erfuhr und seiner Tochter ein Buch schrieb.
Ein Team von SWR und WDR erhielt den Preis für den sechsteiligen Podcast „Die Flut – Warum musste Johanna sterben?“. Darin geht es um das Schicksal einer 22-Jährigen, die in der Ahrtalflut 2021 starb und um ihre Eltern, die den Verlust der Tochter und die Katastrophe verarbeiten müssen.
Der Unternehmer Karl Kübel (1906-2006) verkaufte 1972 seine „3-K“-Möbelwerke und brachte den Erlös und den größten Teil seines Privatvermögens in die Stiftung ein, die Projekte für Kinder und deren Familien fördert. Erstmals wurde der Karl-Kübel-Preis 1990 verliehen. Im vergangenen Jahr wurde der Wirtschaftswissenschaftler und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus geehrt.