Pfarrerinnen und Pfarrer sollten nach Ansicht des Vorsitzenden des württembergischen Pfarrvereins, Ulrich Dreesman (Oberboihingen bei Esslingen), auch weiterhin Beamte sein. Den Theologen im Kirchendienst sollten ähnliche Anstellungsverhältnisse geboten werden wie Studienräten, sagte Dreesman dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Kirchenleitung müsse den Pfarrberuf attraktiv halten – andernfalls könnten junge Vikarinnen und Vikare abwandern, warnte der Vorsitzende des Vereins, der rund 3.500 Mitglieder zählt und damit der größte Pfarrverein innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Im Dezember hatte die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs eine Diskussion darüber angekündigt, „ob wir bei unseren Pfarrerinnen und Pfarrern weiterhin den Beamtenstatus erhalten können und wollen“. Dreesman sieht im Beamtenverhältnis eine Gewähr dafür, dass Pfarrer frei und selbstbestimmt ihren Dienst tun können. Eine Abschaffung des kirchlichen Beamtentums hätte zur Folge, dass eine Zeit lang zwei Versorgungssysteme nebeneinander her geführt werden müssten. Das könnte sehr teuer werden, sagte er.
Auch die Gesellschaft profitiert nach Dreesmans Überzeugung von beamteten Pfarrern. Diese seien durch das Hochschulstudium profund ausgebildet und urteilsfähig. „Wir brauchen kluge, gebildete Köpfe, die unsere Gesellschaft gestalten. Wir sollten den Vereinfachern und den Populisten vor allem von rechts, aber auch von links den Raum nicht überlassen“, betonte der evangelische Theologe. (0207/29.01.2025)