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Caritas warnt vor katastrophalen Folgen von USAID-Zerschlagung

Die Trump-Regierung will mit der Auflösung von USAID Milliarden sparen. Kritiker sprechen von einem “Affront gegen die Menschenwürde”.  Weltweit stehen Projekte vor dem Aus.

USAID liefert Lebensmittel in die ganze Welt, hier nach Uganda
USAID liefert Lebensmittel in die ganze Welt, hier nach UgandaImago / Zuma Press

Der Caritas-Weltdachverband Caritas Internationalis warnt vor “katastrophalen Folgen” einer Zerschlagung der US-Entwicklungsbehörde USAID durch die Regierung von Präsident Donald Trump. Die geplante Maßnahme sei eine rücksichtslose Entscheidung der neuen US-Regierung und ein “Affront gegen die Menschenwürde, der unermessliches Leid verursachen wird”, sagte Generalsekretär Alistair Dutton in Rom.

Die plötzliche Einstellung von USAID werde “Millionen Menschen das Leben kosten und Hunderte Millionen weitere zu einem Leben in unmenschlicher Armut verurteilen”, warnte Dutton. Der Schritt drohe jahrzehntelange Fortschritte in der Entwicklungshilfe zu untergraben und Regionen, die auf Unterstützung angewiesen sind, zu destabilisieren.

USAID: Mittel zunächst eingefroren

Caritas Internationalis ist die Dachorganisation von mehr als 160 nationalen Caritasverbänden, die in mehr als 200 Ländern und Gebieten weltweit tätig sind. Das internationale Caritas-Netzwerk bildet nach dem Roten Kreuz das zweitgrößte humanitäre Hilfsnetzwerk der Welt.

US-Präsident Donald Trump hat es auf USAID abgesehen
US-Präsident Donald Trump hat es auf USAID abgesehenImago / Newscom

Man versuche, die Auswirkungen des Einfrierens von USAID zu verringern und die weitere Unterstützung für so viele bedürftige Menschen so gut wie möglich sicherzustellen, betonte der Caritas-Weltdachverband. Die Mittel von USAID machten laut dem Verband zuletzt etwa 40 Prozent des gesamten globalen Budgets für Entwicklungszusammenarbeit aus.

“Das Leben und die Würde von Millionen von Menschen stehen auf dem Spiel. Wir rufen Regierungen, internationale Organisationen und Interessengruppen auf, ihre Stimme zu erheben und die US-Regierung nachdrücklich aufzufordern, diese gefährlichen Maßnahmen zurückzunehmen”, so Generalsekretär Dutton.

Die Trump-Regierung will die staatliche Entwicklungsbehörde mit rund 10.000 Mitarbeitern und einem jährlichen Budget von mehr als 40 Milliarden US-Dollar auflösen und stark verkleinert in das Außenministerium überführen. Vor allem Tech-Milliardär Elon Musk, der Trump in Sachen Bürokratieabbau berät, übte zuletzt harsche Kritik an USAID. Er warf der Behörde Korruption und Verschwendung von Steuermitteln in gigantischem Ausmaß vor. Entwicklungsexperten in aller Welt loben indes das Engagement von USAID und befürchten negative Auswirkungen auf den globalen Kampf gegen Hunger, Krankheit, Armut und Fluchtursachen.