Artikel teilen:

Caritas-Präsidentin fordert mehr Einsatz für soziale Politik

Die Caritas zählt zu den wichtigsten Partnern des Staates in der Sozialpolitik. Ihre Appelle haben deshalb Gewicht. Jetzt hat Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa eine Forderung an die neue Regierung.

Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa
Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-DeffaaImago / Political Moments

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa hat die schwarz-rote Koalition zu mehr Anstrengungen in der Sozialpolitik aufgefordert. “Die Sicherung der sozialen Infrastruktur in Stadt und Land, in Ost und West muss zu einem Profilprojekt der neuen Bundesregierung werden”, sagte sie nach einer Aussprache zur Regierungserklärung in verschiedenen Ressorts, darunter Gesundheit, Bildung, Familien, Frauen, Senioren und Jugend.

Wichtig sei dafür die ressortübergreifende Zusammenarbeit und die enge Abstimmung mit dem Finanzressort, um notwendige finanzielle Mittel für die Daseinsvorsorge zu sichern, fügte sie hinzu: “Eine funktionierende Daseinsvorsorge meint die gute Pflege ebenso wie die verlässliche Kinderbetreuung. Sie ist elementar wichtig, um der schleichenden Angst entgegenzuwirken, in dünner besiedelten Gebieten auf dem Lande würden die Menschen abgehängt.” Diese Angst vor dem Abgehängtsein fördere Staatsverdrossenheit und politische Radikalisierung.

Sozialpolitik: Kommunen wollen anpacken

Kommunen und Wohlfahrtsverbände stünden bereit, um mit anzupacken, so die Präsidentin der katholischen Wohlfahrtsorganisation. “Das Netz der mehr als 15.000 Einrichtungen der Caritas in der Jugend- und Altenhilfe ist auf dem Land, aber auch in Quartieren mit besonderen sozialen Problemlagen, wie den Bahnhofsvierteln, ein Netz, das trägt, solange seine Finanzierung nicht Jahr für Jahr neuen Stresstests unterzogen wird.”