Fehlende Prävention, wenige Hilfsangebote: Nach der Teillegalisierung von Cannabis erleben Jugendliche den Konsum bei Erwachsenen als normal, beklagt die Caritas-Präsidentin. Es müsse schnell etwas geschehen.
Rund vier Monate nach Inkrafttreten des Cannabisgesetzes zieht Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa eine kritische Bilanz. Mit der Teillegalisierung sei ursprünglich auch ein Ausbau von Prävention und Beratung vorgesehen, erklärte Welskop-Deffaa in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin. “Da ist bislang überhaupt nichts passiert.”
Insgesamt sei die Reform “gründlich vermurkst worden”. Jugendliche erlebten, dass Cannabis in ihrem Umfeld von Erwachsenen legal konsumiert werde, ohne dass das fortbestehende Verbot für Jugendliche ausreichend erklärt werde. “Da muss dringend etwas geschehen.” Digitale Beratung allein reiche nicht, gerade im Umfeld einer insgesamt sehr kritischen Entwicklung des Drogenkonsums, sagte Welskop-Deffaa.