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Burda-Museum zeigt erste Retrospektive von Pousette-Dart in Europa

In Amerika ist Richard Pousette-Dart (1916-1992) ein anerkannter Künstler, doch hierzulande nahezu unentdeckt. Dies soll sich jetzt ändern, mit der Retrospektive „Poesie des Lichts“, teilte das Museum Frieda Burda am Freitag in Baden-Baden mit. Die Ausstellung zeigt 140 Arbeiten aus sechs Jahrzehnten dieses abstrakten Expressionisten und ist ab Samstag bis 14. September zu sehen.

Beeinflusst von der Kunst indigener Völker schuf er laut Ausstellungskatalog Talismane aus Messing, die er „Brasses“ nannte. In weiteren, oftmals monumentalen Arbeiten setzt er sich mit dem Licht als einem künstlerischen Material auseinander. Seine Bilder byzantinischer Kirchenfenster zeigen die Lichteffekte mittelalterlicher Glaskunst, während die „White Paintings“ mit den Reflexionen von Weißtönen spielen. In seinen Bildern kosmischer Visionen löst er das Licht in unzählige flimmernde Striche auf.

Weiterhin sind künstlerische Fotos von Freunden und Kollegen zu sehen, seine kreativen Notizbücher, Ausschnitte aus Vorträgen und eine Darstellung zu seiner Biografie. Für Pousette-Dart war der intuitive Zugang zur Kunst wichtiger als technische Perfektion.

Der in New York geborene Pousette-Dart wuchs in einem Elternhaus auf, das ihm die spirituellen Grundlagen für seine Kunst vermittelte. Bereits mit acht Jahren wurde er an die Malerei herangeführt. Nach der High School entwickelte er autodidaktisch die zentralen Motive seiner Kunst. In den 1940ern konnte er sich im Kreis der abstrakten Expressionisten etablieren. Sein Durchbruch erfolgte in den 1950ern. (1116/16.05.2025)