Mit dem „Pixelwald Wisera“ der Schweizer Künstlerin Pipilotti Rist hat die Bremer Kunsthalle eine bundesweit einzigartige Attraktion angekauft. Dabei geht es um eine raumgreifende Audio-Video-Installation, die das Museum am Mittwoch als erstes Kunstwerk dieser Art in einer deutschen Sammlung vorgestellt hat. Die Arbeit hebe die Videokunst auf eine neue Stufe, sagte Kunsthallen-Direktor Christoph Grunenberg.
Weltweit finden sich Pixelwälder von Pipilotti Rist bisher in vier weiteren Häusern in Qatar, Zürich, Oslo und Houston. Von Donnerstag an ist die Rauminstallation nun nach einjähriger Vorbereitungszeit auch in Bremen für die Öffentlichkeit begehbar.
Es ist ein Wald wie kein anderer: Die 62-jährige Rist ermöglicht auf 160 Quadratmetern eine besondere Raumerfahrung durch fast 3.000 von der Decke hängende LED-Lichter, durch die das Publikum wandern kann. Sie sind in handgemachte Kunststoff-Formen eingefasst, die an Stalaktiten oder Kristalle erinnern.
Das Gesamtbild verändert sich ständig, weil jedes Licht durch ein Videosignal individuell angesteuert wird. Das Video wiederum sei exakt auf die begleitende Musik geschnitten, erläuterte die Künstlerin und betonte, mit der Arbeit begegneten sich Mensch und Technik: „Mich interessiert das als Einheit.“
Die Rauminstallation in Bremen trägt den Titel „Wisera“. Der Begriff steht althochdeutsch für „Weser“ und damit für den Fluss, an dessen Ufer sich nun Deutschlands erster Pixelwald befindet. Die Arbeit wurde anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Kunstvereins 2023 in Bremen erworben und exklusiv für die Kunsthalle angefertigt.
Das Haus hat schon mehrfach Kunstwerke von Pipilotti Rist gezeigt. So war zur Wiedereröffnung des Museums 2011 die Audio-Videoinstallation „Bremer Lungenflügel“ zu sehen. Die Eröffnung jetzt sei für die Kunsthalle ein ganz besonderer Moment, bekräftigte Direktor Grunenberg. Der Pixelwald stehe in besonderer Weise in der Tradition des Hauses, das mit der gezeigten Kunst auch in die Zukunft schaue.
