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Bundestagspräsidentin würdigt Papst – weiter Kritik an Klöckner

In Rom hat Bundestagspräsidentin Julia Klöckner an den Trauerfeierlichkeiten für Papst Franziskus teilgenommen. In der Heimat reißt die Debatte um ihre Kritik an den Kirchen nicht ab.

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat den verstorbenen Papst Franziskus gewürdigt. “Für mich war es eine Frage der Ehrerbietung, als Katholikin und im Namen des Deutschen Bundestages in Rom dabei zu sein”, sagte die Politikerin am Samstag. “So bescheiden wie er lebte, so bescheiden wollte er begraben werden.” Franziskus war ihrem Heimatbundesland Rheinland-Pfalz sehr verbunden, wie die Politikerin hinzufügte. “1985 lebte er in Boppard, lernte dort Deutsch. Ein Papst-Franziskus-Weg erinnert daran.”

Unterdessen geht die Debatte um die Kritik Klöckners an den Kirchen in Deutschland weiter. An Ostern hatte sie in einem Interview dazu aufgerufen, die Seelsorge der Menschen in den Mittelpunkt zu rücken, statt sich übertrieben politisch zu engagieren. Sie kritisierte zudem eine Tendenz bei den Kirchen, Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen abzugeben “wie eine NGO” und nicht mehr die grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod im Blick zu haben. Dann würden Kirchen “leider auch austauschbar”.

Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt bezeichnete die Äußerungen Klöckners als “völlig unangemessen”. Im Podcast “Tagesanbruch – die Diskussion” von t-online sagte Göring-Eckardt: “Man hat ein bisschen den Eindruck, es geht darum, dass das, was die Kirchen sagen, Frau Klöckner vielleicht nicht so gut gefällt.” Die Grünen-Politikern, die mehrere Jahre Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland war, sprach von einer sehr oberflächlichen Diskussion, “die mit der Wirklichkeit der Kirche und der Rolle der Kirchen in Deutschland wirklich nicht so viel zu tun hat”.