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Bundesstelle begrüßt EU-Leitlinie für Kinderschutz im Internet

Mehr Schutz vor unerwünschten Kontakten, mehr Meldemöglichkeiten: Die EU will mit neuen Leitlinien das Internet sicherer für Kinder machen. Die zuständige Bundeszentrale begrüßt das, sieht aber noch Handlungsbedarf.

Die neue EU-Leitlinie zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet setzt aus Sicht der zuständigen Bundesstelle Maßstäbe. Insbesondere gebe es damit klare Mindeststandards, wie die Betreiber von Online-Plattformen den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz von Minderjährigen gewährleisten könnten, erklärte der Leiter der Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz, Michael Terhörst (Freitag). “Mit den Leitlinien wächst auch unsere Schlagkraft, um konkrete Verbesserungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen in Online-Diensten konsequent durchzusetzen.”

Die EU hatte den Entwurf zum sogenannten Digital Services Act bereits Mitte Mai veröffentlicht. Er verpflichtet Anbieter, in ihre Angebote “angemessene und verhältnismäßige Maßnahmen” für mehr Schutz, Sicherheit und Privatsphäre von Minderjährigen zu integrieren. Noch bis Dienstag (10. Juni) können demnach Rückmeldungen zu dem Entwurf abgegeben werden.

Auch wenn die Verbesserung des Kinderschutzes im Entwurf schon zu begrüßen sei, bleiben laut der Bundeszentrale noch Defizite. So müsse es eine verpflichtende und zuverlässige Altersüberprüfung geben, damit sichere Voreinstellungen und Vorsorgemaßnahmen überhaupt greifen könnten. Zudem brauche es klarere Maßnahmen zur Regulierung des Einsatzes Künstlicher Intelligenz (KI), um junge Menschen “vor exzessiver Nutzung und Kontrollverlust zu schützen”.