Artikel teilen:

Bundespräsident lobt reformatorischen Glauben

Jens Schulze

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Beitrag der Christen zur friedlichen Revolution in der DDR 1989 gewürdigt. Diese wäre „ohne die Friedensgebete in der Nikolaikirche und das, was sie dann auf den Straßen Leipzigs in Bewegung gesetzt haben, anders verlaufen“, sagte Steinmeier in der Nikolaikirche in Leipzig. In einem Grußwort zur Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen (WGRK) fügte er hinzu, „evangelischer, reformatorischer Glaube“, der in dieser Kirche lebendig gewesen sei, habe damals „Suchenden ein Obdach gegeben, Zweifelnden Mut gemacht, Verzagten Hoffnung gegeben“. Die Freiheit sei „vielleicht die schönste Frucht des reformatorischen Glaubens“, sagte der Bundespräsident. In der Gegenwart gelte es, klar Stellung zu beziehen, „wo noch immer oder wieder neu Zensur, Unterdrückung und Missachtung der fundamentalen Menschenrechte herrschen“. Ausdrücklich nannte er auch die Verfolgung von Menschen wegen ihres Glaubens, die „mit neuer Härte gerade auch Christen im Nahen Osten“ treffe. Weiter meinte Steinmeier, das christliche Zeugnis werde immer weniger glaubwürdig, „wenn es mit so unterschiedlichen Stimmen spricht“. Er begrüße deshalb ausdrücklich, dass die WGRK sich der „Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ anschließe, die 1999 vom Lutherischen Weltbund und der römisch-katholischen Kirche unterzeichnet wurde. „Das ist ein wesentlicher Schritt zur Ökumene aller christlichen Bekenntnisse“, betonte der Bundespräsident. KNA