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Bundespräsident gratuliert Erwin Teufel zum 85. Geburtstag

Erwin Teufel war seinerzeit jüngster Bürgermeister Deutschlands und 14 Jahre lang Ministerpräsident Baden-Württembergs. Steinmeier würdigte ihn auch als verantwortungsbewussten “Christenmenschen”.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den früheren baden-württembergischen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU) als engagierten Christen, erfolgreichen Landespolitiker und überzeugten Europäer gewürdigt.

Zu Teufels 85. Geburtstag am Mittwoch (4. September) beschrieb Steinmeier den langjährigen baden-württembergischen Ministerpräsidenten als “Christenmenschen, für den die vielzitierte ‘Verantwortung vor Gott und den Menschen’ immer Richtschnur seines Handelns war und ist”.

Teufel war von 1991 bis 2005 Ministerpräsident. Von 1983 bis 2008 gehörte er dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an.

“Unter Ihrer Führung entwickelte sich Baden-Württemberg zu einer der wirtschaftlich stärksten und innovativsten Regionen Europas”, betonte Steinmeier. Teufel habe den Ausbau der Infrastruktur vorangetrieben und den Bildungsbereich gestärkt. Als viele Menschen mit dem “Musterländle” Wirtschaftskraft verbunden hätten, habe Teufel “die Frage gestellt, was eine moderne Gesellschaft jenseits von Wachstum und Konsum eigentlich zusammenhält”.

Teufel sei sich auch nach dem Ausscheiden aus der aktiven Politik “treu geblieben”, unterstrich Steinmeier. “Freiheit, Gerechtigkeit und Verantwortung waren für Sie niemals bloße Formeln, sondern fortwährender Auftrag für eine Politik, die sich am Menschen orientiert”, so der Bundespräsident.

Nach der Politik studierte Teufel fünf Semester Philosophie an der Münchner Hochschule für Philosophie. Außerdem engagierte er sich im Kuratorium der “Stiftung Weltethos”, die der katholische Theologe Hans Küng (1928-2021) in Tübingen ins Leben gerufen hat.

Der aus Rottweil stammende Bauernsohn begann seine politische Karriere mit nur 25 Jahren als Bürgermeister von Spaichingen, wo er von 1964 bis 1972 amtierte – als jüngster Bürgermeister Deutschlands. Von 1972 bis 2005 war Teufel Landtagsabgeordneter, von 1978 bis 1991 CDU-Fraktionsvorsitzender im Stuttgarter Landtag und anschließend als Nachfolger von Lothar Späth 14 Jahre lang Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Zwischen 1992 bis 1998 amtierte Teufel auch als stellvertretender Bundesvorsitzender der CDU.

In den vergangenen Jahren wurde es stiller um Erwin Teufel. Der Tod seiner Frau Edeltraud vor knapp vier Jahren hat ihn laut einem früheren Bericht der “Stuttgarter Zeitung” schwer getroffen. Aus der CDU hieß es zuletzt, Teufel sei gesundheitlich angeschlagen.