Die Mitte September 2024 eingeführten vorübergehenden Kontrollen an den deutschen Grenzen sind umstritten. Laut einer jetzt vorgelegten Statistik der Bundespolizei ist die Zahl der unerlaubten Einreisen gesunken.
Von Januar bis April sind laut Bundespolizei weniger Menschen unerlaubt nach Deutschland eingereist als im selben Zeitraum 2024. Im ersten Drittel des laufenden Jahres registrierten die Beamten 19.644 solcher Einreisen; von Januar bis April 2024 waren es 27.560, wie aus einer am Freitag in Potsdam veröffentlichten Statistik hervorgeht. Gründe für den Rückgang wurden nicht genannt. Weiter hieß es, dass 2025 bislang 10.302 Personen unmittelbar an der Grenze oder im Zusammenhang mit dem illegalen Grenzübertritt zurückgewiesen oder zurückgeschoben wurden.
Bei Zurückweisungen werden Menschen an der Grenze daran gehindert, diese zu überqueren. Das ist möglich bei Personen, die keine Papiere bei sich haben beziehungsweise gefälschte Dokumente vorlegen oder gegen die eine Einreisesperre vorliegt. Eine Zurückschiebung findet statt, wenn Ausländer bereits unerlaubt die Grenze passiert haben.
Seit dem 16. September 2024 führt die Bundespolizei vorübergehende Kontrollen an allen deutschen Außengrenzen durch. Dies ist umstritten, weil sich die Länder des Schengen-Raums, zu dem auch Deutschland gehört, eigentlich darauf verständigt haben, an ihren Binnengrenzen nicht mehr zu kontrollieren. Eine Wiederaufnahme ist nur in Ausnahmefällen möglich.
Experten bezweifeln zudem, ob die Kontrollen einen Effekt beispielsweise auf die Zahl der Asylanträge haben, die in Deutschland gestellt werden. Der CDU-Politiker und wahrscheinlich künftige Bundeskanzler Friedrich Merz hat bereits angekündigt, einen harten Kurs in der Migrationspolitik fahren zu wollen.
Laut Bundespolizei wurden zwischen dem 16. September 2024 und dem 30. April 2025 exakt 33.406 unerlaubte Einreisen festgestellt. 21.393 Personen seien unmittelbar an der Grenze oder im Zusammenhang mit dem illegalen Grenzübertritt zurückgewiesen oder zurückgeschoben worden. 1.247 Personen besaßen den Angaben zufolge eine Wiedereinreisesperre für Deutschland und wurden daher an der Einreise gehindert. Die Beamten nahmen seit dem 16. September 835 Schleuser vorläufig fest.