Die weitere Sanierung des mittelalterlichen jüdischen Ritualbades in Worms wird vom Bund mit gut 52.000 Euro gefördert. Die Maßnahmen seien Teil eines vom Haushaltsausschuss des Bundestags beschlossenen Denkmalschutz-Sonderprogramms, teilte die Stadtverwaltung am Freitag mit. Bis 2026 soll die Innensanierung der Wormser Mikwe abgeschlossen sein. Danach soll das seit 2016 für die Öffentlichkeit gesperrte Bauwerk wieder allen Interessierten zugänglich gemacht werden.
Die Sanierungsarbeiten waren wegen massiver Wasserschäden nötig geworden. Das Wormser Bad wurde bereits im 12. Jahrhundert als Grundwasser-Mikwe erbaut und stammt damit aus der Blütezeit der jüdischen „SchUM-Gemeinden“ Mainz, Worms und Speyer, deren wenige erhaltene Zeugnisse von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt worden waren. Bis ins frühe 19. Jahrhundert wurde die Anlage für rituelle Waschungen genutzt, später jedoch nach Angaben der Stadt zweckentfremdet und als Senkgrube für Abwasser verwendet.
Parallel zur Sanierung der Mikwe hatten in Worms auch Arbeiten an der nach dem Krieg wiederaufgebauten Wormser Synagoge begonnen, in deren Mauerwerk sich größere Risse gebildet hatten. Wann begleitende Arbeiten im Synagogengarten abgeschlossen sein werden, könne noch nicht abgeschätzt werden, teilte ein Stadtsprecher auf Nachfrage mit. Der Bund der jüdischen „SchUM-Gemeinden“ erhielt seinen Namen einst von den Anfangsbuchstaben der hebräischen Städtenamen für Speyer (Schpira), Worms (Warmaisa) und Mainz (Magenza).