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Bundesärztekammer unterstützt Pläne für Patientensteuerung

Das sogenannte Primärarztsystem muss zum Normalfall werden, fordert die Bundesärztekammer. Und mahnt eine sinnvolle Gestaltung des Konzepts an.

In Zukunft sollen Patienten nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weitergeleitet werden
In Zukunft sollen Patienten nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weitergeleitet werdenIMAGO / photothek

Die Bundesärztekammer (BÄK) hat ihre Unterstützung für schwarz-rote Pläne zur Patientensteuerung bekräftigt. Das sogenannte Primärarztsystem solle zum Normalfall werden, teilte die Kammer zur Veröffentlichung des Konzeptpapiers “Koordination und Orientierung in der Versorgung” mit. Ein einziger Arzt soll den Plänen zufolge für Patienten erste Anlaufstelle sein und nur im Bedarfsfall an Fachpraxen weiterleiten. Dieses Konzept hat auch Skepsis und Kritik hervorgerufen.

Das Primärarztsystem müsse so sinnvoll gestaltet sein, dass es nicht zu einer unnötigen Mehrbelastung ärztlicher Einrichtungen führe, betonte die BÄK. “Eine Überweisung der Patientin beziehungsweise des Patienten durch Hausärztinnen und Hausärzte soll kein Gatekeeping sein, sondern dann erfolgen, wenn ein interdisziplinärer Ansatz erforderlich oder absehbar ist.” Um Verbindlichkeit zu erreichen, solle die Einschreibung in eine primärärztliche Praxis in der Regel für mindestens zwölf Monate gelten.

“Massive Herausforderungen”

“Die Gesundheitsversorgung in Deutschland steht vor massiven Herausforderungen, die Mut für Veränderungen und tiefgreifende Strukturreformen erfordern. Unter anderem brauchen wir einen strukturierteren Zugang zu Gesundheitsleistungen, klar definierte Behandlungspfade und mehr sektoren- und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit”, erklärte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt.