Das Bürgerforum zur Dauer des allgemeinbildenden Gymnasiums hat am Montag in Stuttgart seine Empfehlungen an Staatsrätin Barbara Bosch übergeben. Das Bürgerforum habe sich für „ein modernisiertes G9 mit Wahlmöglichkeiten für G8“ ausgesprochen, teilte das Staatsministerium am Montag mit. Insgesamt enthalte das Gutachten 48 Empfehlungen zur Dauer des allgemeinbildenden Gymnasiums sowie zur Weiterentwicklung des Gymnasiums und des gesamten Schulsystems. Die Landesregierung hatte den Beteiligungsprozess im Juni dieses Jahres gestartet. Im Bürgerform trafen sich 54 Personen zu vier Onlinesitzungen und zwei Präsenztagen.
Eine Mehrheit von 78 Prozent sieht G8 nicht als alleinige Ursache für die Belastungen junger Menschen – und deshalb G9 auch nicht als einzige Lösung. Beides muss nach Ansicht des Bürgerforums reformiert werden. Einig war sich das Bürgerforum, dass mehr Zeit zum Lernen, Üben und Vertiefen des Unterrichtsstoffs zur Verfügung stehen sollte. Deshalb sprechen sich 89 Prozent für ein neues G9 als Normalform an allgemeinbildenden Gymnasien aus, mit für alle erreichbaren Wahlmöglichkeiten für G8. 95 Prozent empfehlen mehr Praxisbezug durch Kooperationen mit Handwerk, Sozialdiensten und anderen. Für 85 Prozent soll die Schule grundsätzlich engere Kooperationen mit Vereinen, Hochschulen und Betrieben pflegen.