Artikel teilen:

Bündnis startet Kampagne “Moor statt Asphalt!”

Das norddeutsche Moor-Klima-Bündnis hat in einem offenen Brief an die Bundes- und Landesregierungen einen konsequenten Moorschutz gefordert. Unter dem Motto „Moor statt Asphalt!“ hat der Zusammenschluss verschiedener Aktivistinnen, Aktivisten und Gruppen aus ganz Norddeutschland auf der Plattform change.org bereits die ersten 100 Unterschriften gesammelt, wie das Bündnis am Dienstag in Hannover mitteilte. Anlass des Briefs seien aktuelle Bauprojekte wie der Ausbau des Rostocker Hafens sowie die geplanten Autobahnen A20 an der Küste und A26 Ost bei Hamburg, die Moore bedrohen.

Die wertvollen Ökosysteme würden am Ende bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen „unter den Teppich fallen“, kritisiert das Bündnis. Für Infrastrukturprojekte wie dem Neubau und der Erweiterung von Autobahnen und Gewerbeansiedlungen müssten dann jahrtausendealte Moore weichen. „Der Moorschutz in Deutschland steht zahlreichen Hürden gegenüber. Die größte davon stellt flächenmäßig die Entwässerung für die Landnutzung dar“, hieß es.

Naturnahe Moore seien die wichtigsten erdgebundenen Kohlenstoffspeicher und böten Lebensräume für viele bedrohte Arten, aber auch zahlreiche Ökosystemleistungen wie Wasserrückhalt, Hochwasserschutz und Verbesserung des Lokalklimas. Trotzdem seien rund 95 Prozent der Moore in Deutschland entwässert, dabei würden diese trockengelegten Moore rund 7 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen verursachen.