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Bremer Filmemacher Besuden mit Kultur- und Friedenspreis geehrt

Der Bremer Filmemacher Eike Besuden (74) hat am Sonnabend den mit 5.000 Euro dotierten Bremer Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon bekommen. „Er bringt Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, eine große Wertschätzung entgegen und zeigt, dass sie zu großen künstlerischen Leistungen fähig sind“, hieß es zur Begründung.

Überdies zeige er in seinen Filmen Menschen, denen Unrecht geschehen sei. Es gelinge ihm zumindest im Nachhinein, diesen Menschen Anerkennung und Respekt zu erweisen, führte der Vorstand der Vereinigung der Freunde und Förderer der Villa Ichon aus und ergänzte: „Wir ehren Ihn, weil er mit seinen Filmen für ein besseres Miteinander kämpft und uns anregt, Menschlichkeit zu leben.“

Besonders erfolgreich war Besuden mit seinem Kinofilm „Verrückt nach Paris“. Der Verein würdigte außerdem die Dokumentation „Aufgeben? Niemals!“ über die jüdische Familie Bamberger, die in den 1920er-Jahren das erste große Kaufhaus in Bremen errichtete und vor den Nationalsozialisten fliehen musste.

Nach wie vor gebe es in der deutschen Gesellschaft Antisemitismus, mahnte der Verein. „Solange Synagogen und jüdische Festveranstaltungen in Deutschland geschützt werden müssen, bleibt noch Entscheidendes zu tun – nicht nur von Staat und Polizei, sondern auch und gerade von der Bürgergesellschaft.“ Die Geschichten, die Eike Besuden mit seinen Filmen erzähle, würden dabei helfen, menschenfeindlichem Denken und Handeln entgegenzutreten: „Sie schärfen unser moralisches Empfinden und unsere demokratische Wachsamkeit.“

Der Kultur- und Friedenspreis der Villa Ichon wird jährlich an Bremerinnen und Bremer vergeben, die sich für Frieden und Verständigung einsetzen. 2022 ging er an die „Omas gegen Rechts“, 2021 an die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde im Land Bremen, Elvira Noa.